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Die ILE Waginger See - Rupertiwinkel geht digitale Wege

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Seit September 2018 darf sich die ILE-Region mit den Kommunen Fridolfing, Kirchanschöring, Petting, Taching am See und Wonneberg sowie dem Markt Waging am See und der Stadt Tittmoning als Digitales Alpendorf bezeichnen. Die kommenden vier Jahre stehen ganz im Zeichen der Digitalisierung. Das Projekt, das die bayerische Staatsregierung fördert und die Technische Hochschule Deggendorf betreut, entwickelt Zukunftsstrategien und digitale Anwendungen für die Handlungsfelder Dienste, Pflege, Wohnen und Tourismus, um den alpinen Raum für die Zukunft zu stärken. Das Digitale Alpendorf setzt damit im Alpenraum die bayerische Digitalisierungsstrategie fort, welche bereits im Jahr 2017 im Norden Bayerns mit der Steinwald-Allianz (Digitales Dorf Nordbayern) und im Süden mit den Gemeinden Spiegelau und Frauenau (Digitales Dorf Südbayern) ihren Anfang hatte.

Welches Potential die Digitalisierung im ländlichen Raum birgt, bildet das Projekt Digitales Dorf ab. Im Zentrum steht die Frage, wie moderne Informations- und Kommunikationstechnologien die Lebensbedingungen auf dem Land verbessern können. Ziel ist, das analog geprägte Leben digitaler und dadurch lebenswerter und unkomplizierter zu gestalten. Gefördert von der Bayerischen Staatsregierung, unterstützt das Projekt ländliche Räume in Bayern auf ihrem Weg in die Zukunft und umfasst je einen Gemeindeverbund in Süd- und Nordbayern. Das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS, die Arbeitsgruppe SCS, realisiert in Nordbayern das Vorhaben der Steinwald-Allianz. Der Technologie Campus Grafenau betreut in Südbayern das Digitale Dorf in Frauenau und Spiegelau. Die Einrichtung der Technischen Hochschule Deggendorf für angewandte Forschung hat ihren Sitz in Grafenau im Bayerischen Wald und ist in den Bereichen Logistik, räumliche Entwicklung, Big Data Analytics und Applications aktiv. Um auch den bayerischen Alpenraum fit für die digitale Zukunft zu machen, startete im September 2018 das Projekt Digitales Alpendorf für die ILE-Region Waginger See-Rupertiwinkel.

Das Projekt Digitales Dorf will ganzheitliche Erfolgsrezepte schaffen, die – miteinander vernetzt – die Attraktivität des ländlichen Lebensraums erheblich steigern. Die Erkenntnisse, Lösungen und digitalen Anwendungen aus dem Projekt sollen dabei auch auf andere ländliche Regionen Bayerns übertragen werden. Die Landschaften und Menschen Bayerns sind grundsätzlich verschieden und jede Gegend hat ihre eigenen, individuellen Ansprüche. Um den vielen Anforderungen gerecht zu werden und auch andere ländliche Räume an den Vorteilen der Digitalisierung teilhaben zu lassen, ist die Bayerische Staatsregierung dabei, weitere Modellprojekte bzw. Modelldörfer in Bayern zu initiieren. Im Rahmen der Zukunftsstrategie für den bayerischen Alpenraum hat die Staatsregierung Ende 2017 den Wettbewerb für das erste digitale Alpendorf ausgerufen. Das Rennen machte die ILE Waginger See - Rupertiwinkel. Seit September 2018 befindet sich das Projekt in einer ersten Konzeptionsphase. Auch für das digitale Alpendorf zeichnet sich der Technologie Campus Grafenau (TCG) verantwortlich, Unterstützung kommt von der Hochschule Rosenheim. Die ILE-Gemeinden und das Grafenauer Projektteam werten momentan erste Ideen aus und werden im Anschluss konkrete Konzepte erstellen. Es sind digitale Lösungen geplant zur Unterstützung kommunaler und touristischer Dienste sowie Online-Portale für Pflegeeinrichtungen oder das Zukunftswohnen auf dem Land.

Bei der Umsetzung in der ILE-Region Waginger See-Rupertiwinkel fließen die Erfahrungen aus dem Digitalen Dorf Südbayern mitein. Dieses Projekt steckt bereits mitten in der Realisierungsphase. Teilnehmer sind Spiegelau und Frauenau aus den Bayerwald-Landkreisen Freyung-Grafenau und Regen. Beide Gemeinden sind auf dem besten Wege digitaler zu werden. Oder anders formuliert, die ersten „digitalen Früchte“ werden bald sichtbar sein: Für Frauenau entwickelt das Projektteam momentan eine Rathaus App, die ab Dezember 2018 kostenlos zur Verfügung stehen wird. Damit können die Bürger Gemeindeinformationen und Termine digital abrufen und Formulare und Anträge online an das Rathaus senden. Loch in der Straße, Baum umgefallen? Mit der App kann das Vorkommnis samt Koordinaten und Fotos an die Gemeinde gesendet werden. Nach Erledigung erhält der Bürger umgehend Feedback vom Rathaus. Anfang 2019 erhalten die Grundschulen in Spiegelau und Frauenau ebenfalls eine eigene App. Über diese Schul App können sich Eltern Schulinfos, Elternbriefe, Termine und kurzfristige organisatorische Änderungen digital auf ihr Tablet, Smartphone oder den PC holen. Damit bleiben die Nutzer der gesamten Schulfamilie stets informiert über alle schulischen Angelegenheiten und wichtigen Kontaktdaten. Zugänglich wird die App nur für registrierte Mitglieder der Schulfamilie sein.

Für das Digitale Alpendorf sind die Erkenntnisse aus dem Projekt Digitales Dorf äußerst wertvoll. Erfolgsmethoden, die sich in den Bayerwald-Gemeinden Frauenau und Spiegelau bewähren, sind auch für das Alpenvorland von Interesse. Alle im Digitalen Dorf entwickelten digitalen Anwendungen und Dienste können auf die ILE-Gemeinden übertragen und individuell angepasst bzw. jederzeit erweitert werden. Beste Voraussetzungen also, damit die Ideen der ILE Waginger See-Rupertiwinkel – die im Folgenden näher vorgestellt werden – bald Realität werden.

Ökomodellregion Waginger See – Rupertiwinkel: Naturabenteuer, Biogenuss und Umweltbildung

Der Tourismusverband Waginger See und die Ökomodellregion arbeiten gemeinsam an Chancen, die sich für Einheimische und Gäste aus der Ökomodellregion ergeben.

In der Ökomodellregion Waginger See - Rupertiwinkel engagieren sich zehn Gemeinden für eine umweltgerechte Landnutzung und entwickeln dazu passende Tourismusangebote. Wichtiges Ziel ist die Förderung des Ökolandbaus, der Erhalt heimischer Betriebe und damit auch die Entwicklung zur Biogenussregion  - denn so werden beste Voraussetzungen für den Erhalt der Landschaft und damit für den Tourismus der nächsten Generation geschaffen. Wissen über Natur- und Kulturlandschaft, Zusammenhänge zwischen heimischer Landwirtschaft,  Biolandbau und Biodiversität weitergeben, die gewachsene Natur- und Kulturlandschaft erlebbar machen und mit gutem Gewissen genießen! In Planung ist eine Plattform mit mehreren Säulen:

Findet Naturabenteuer - Naturabenteuer für Einheimische und Gäste erlebbar machen! Wissen über Natur, Landschaft, Umwelt und Kultur weitergeben. Die Mitmenschen teilhaben lassen an den faszinierenden Naturgeheimnissen der Region Waginger See-Rupertiwinkel. In Planung ist eine zentrale Plattform, die alle buchbaren Naturabenteuer der Region bündelt und Interessierte sowie Anbieter zusammenbringt. Übersichtlich, werbewirksam und professionell gestaltet, informativ aufbereitet in Wort und Bild, direkt buchbar und mit Bewertungs- und Kommentarfunktionen versehen.

Biogenussangebote entdecken – Mitmachangebote und Bioerlebnistouren begeistern für die Herstellung ursprünglicher naturnaher Produkte. Alle Biogenussangebote aus der Region werden gebündelt und vorgestellt, vom Bioanbieter bis zur Produktpalette, von der Bioerlebnistour bis zur Übernachtung auf dem Biohof. Wie komme ich mit dem Fahrrad zum nächsten Biohof mit Einkaufsmöglichkeit, welcher Gasthof bietet regionale Biospezialitäten auf der Speisekarte an? Die Plattform stärkt das bestehende Netzwerk aus Erzeugern, Gastronomie und Hotellerie und entwickelt auch Angebote, die Logistik für das Bionetzwerk aus der Ökomodellregion durch Bestell- und Buchungsmöglichkeiten zu verbessern.

Eine weitere Säule sind Umweltbildungsangebote, die in die Plattform integriert werden können.

Auf der geplanten Plattform werden Interessierte und Anbieter zusammengebracht. Außerdem können Nutzer zukünftig ihr ganz persönliches Erlebnis aus einem vielfältigen und ansprechenden Sortiment aussuchen. Filterfunktion und vorgegebene Kategorien machen eine passgenaue, individuelle Auswahl möglich.

Zukunftswohnen auf dem Land

Leerstände einerseits und begrenzte Verfügbarkeit von Bauflächen andererseits machen eine Veränderung des Wohnverhaltens notwendig. Alternative Wohnformen werden sich in Zukunft durchsetzen, als Antwort auf klassische Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen.

Meist fehlen Bauinteressierten kreative Ideen, um baulich neue Wege zu beschreiten. Oder es mangelt an entsprechenden Beratungsangeboten und Rückhalt von Fachleuten, Architekten oder Banken. Den Blick über den Tellerrand schweifen lassen, um ihn für alternative Wohnmöglichkeiten zu schärfen: Eine ansprechende Plattform will dies unterstützen und regionale Bauherren (z. B. in Form von Genossenschaften) mit Architekturbüros oder anderen Akteuren aus dem Bauwesen zusammenzubringen. Ziel ist es, ein Such- und Findungsportal zu entwickeln, auf dem konkrete Projektideen, potentielle Partner, Baulücken oder Leerstände, Referenzprojekte und Hilfen für die Abwicklung von alternativen Bauprojekten gelistet werden. Die Plattform versteht sich jedoch nicht als konventionelle Leerstandsbörse. Vielmehr will sie Menschen vor Ort zusammenbringen und sie für Wohnalternativen begeistern. Vor allem aber ist die Plattform dazu da, den Menschen auf dem Land ein Zukunftswohnen zu ermöglichen.

Digitaler Pflegekompass – Lotse durch Pflege- und Betreuungsangebote

Ein krankheitsbedingter Schicksalsmoment kann eine ganze Familie vor eine ungeahnte, völlig neue Herausforderung stellen: Wie können wir die Pflege des Familienmitglieds zeitnah und angemessen organisieren? Zurück bleiben meist viele offene Fragen zum Thema Betreuung, überforderte Familienangehörige und missverstandene Pflegebedürftige. Um einen Überblick zu schaffen über die Vielzahl an regionalen Betreuungsangeboten, Pflegeeinrichtungen und Hintergrundinformationen ist die Entwicklung einer Vernetzungsplattform geplant. Darin integriert wird ein digitales Nachlagewerk für Ratsuchende sowie Überblicks- und Vergleichsfunktionen für Pflegeeinrichtungen und Betreuungsmöglichkeiten.

Der Digitale Pflegekompass soll schnell und unkompliziert Überblick schaffen über die regionalen Unterbringungsangebote und Pflegedienstleister. Damit können sich Anbieter von Pflegeleistungen in Zukunft vernetzen und ihr Angebot für Pflegebedürftige und deren Angehörige verständlich, ansprechend und übersichtlich abbilden. Filterfunktionen ermöglichen das Vergleichen von Betreuungsangeboten für Pflegebedürftige und Angehörige. Umfassende Informationen zum Thema Pflege sind ebenfalls auf der Plattform verfügbar, um zuverlässig und unabhängig Antworten auf Fragen zur Betreuung zu liefern.

Digitales Rathaus

Die interkommunale Zusammenarbeit der ILE-Gemeinden beschreitet neue digitale Wege. In Planung ist ein zentrales digitales Informations- und Kommunikationsportal, angebunden an Dahoam 4.0. Die Plattform soll den Austausch der Mitarbeiter der verschiedenen ILE-Gemeinden untereinander erleichtern. Dabei wird die Kommunikation digital organisiert, zum Beispiel per Chat oder Messenger Service und die Zahl der ortsabhängigen Besprechungen reduziert. Gerade bei widrigen Wetterverhältnissen, die gemeinsame Treffen erschweren, bietet die digitale Kommunikation eine Alternative. Auf der Planungsliste der ILE-Gemeinden steht zudem die Integration von digitalen Verwaltungsdienstleistungen für Bürger.

Das Projekt Digitales Alpendorf soll den speziellen Herausforderungen des ländlich geprägten Alpenraums Rechnung tragen. Gemeinsam mit den Bürgern sucht der Technologie Campus Grafenau nach praktikablen Alltagslösungen, entwickelt digitale Anwendungen und leistet Hilfestellung bei deren Einbeziehung in den Alltag. Um den Weg der ILE-Gemeinden in die digitale Zukunft zu ebnen.

Haben Sie Ideen, Wünsche oder Anregungen für das Projektteam? Oder haben Sie Fragen zum Projekt? Das Team Digitales Alpendorf hilft Ihnen gerne weiter.

Technologie

Campus

Grafenau

Hauptstraße 3

94481 Grafenau

Matthias Oswald

Projektleiter Digitales Alpendorf

Tel: +49 (0)8552/ 97 56 20-66

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Frank Edenharter

Projektmitarbeiter

Tel: +49 (0)8552/ 97 56 20-37

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