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Modell stehen für die Bio-Zukunft

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Fridolfing bleibt für weitere drei Jahre Teil der Ökomodell-Region Waginger See – Rupertiwinkel. Der Gemeinderat hat sich in seiner jüngsten Sitzung für das staatlich subventionierte Projekt ausgesprochen, das zum einen Erzeugern Wege in die ökologische Landwirtschaft aufzeigt, als Bindeglied zwischen Landwirten und regionalen Firmen fungiert und ein Bewusstsein für Bioprodukte aus der Region schaffen soll. Projektleiterin Marlene Stöckl-Berger hat vor der Abstimmung dem Gemeinderat die Fortschritte der Ökomodellregion vorgestellt.

Die Erzeugung von Bio-Produkten aus Bayern soll bis zum Jahr 2020 verdoppelt werden – das hat die Bayerische Regierung als politisches Ziel vorgegeben. Damit das gelingen kann, braucht es laut Marlene Berger-Stöckl viel Aufklärungsarbeit. Den umstellungswilligen Landwirten können die Chancen, welche die Bioprodukte bieten, aufgezeigt werden, der Verbraucher müsse für höhere Preise von besonders umweltgerechten Produkten sensibilisiert und verarbeitende Betriebe überzeugt werden, damit sie noch mehr auf regionale Landwirte und Bioprodukte zurückgreifen.

Nebenbei gilt es auch, selbstgesteckte Ziele umzusetzen, wie die Wasserqualität des Waginger Sees zu steigern. Viel zu tun also. „Im Fokus steht eine faire Wertschöpfungskette heimischer Produkte. Lebensmittel, die daheim erzeugt, produziert und zu einem fairen Preis abgenommen werden“, sagte Stöckl-Berger gestern gegenüber der Heimatzeitung. Ein positiver Nebeneffekt sei der Gewässerschutz sowie die schonende und nachhaltige Landnutzung.

Dem Fridolfinger Gemeinderat präsentierte sie die bisherigen Erfolge des Projekts:  Die Salzachklinik in Fridolfing setze beispielsweise seit 2015 vermehrt auf regionale Lebensmittel und verwende zu zwanzig Prozent Bioprodukte. Weiter hob sie die Biozertifizierung des Schlachthofs in Laufen hervor, sowie das Gersten-Anbauprojekt der Brauerei Stein, das viele Landwirte aus der Region überhaupt erst wieder dazu bewogen hat, Biogerste anzubauen. Auch konnte die Zielsetzung von 1500 neuen Streuobstbäumen schon zur Hälfte erreicht werden: 750 stehen mittlerweile. Weiter wurden Arbeitsgruppen geschaffen, Infostände betreut und Vorträge organisiert.

Jährlich kostet die Ökomodellregion bis etwa 100 000 Euro. Staatlich subventioniert wurde das Projekt anfangs mit 75 Prozent der Personalkosten. Den Rest müssen die beteiligten Gemeinden aufbringen. Sukzessive sinkt die Subventionierung – von 60 auf 40, am Ende auf 20 Prozent. „Das Ziel ist, dass die Gemeinden das Projekt bald auch alleine stemmen können“, sagte Stöckl-Berger. Für Fridolfing bedeutet das, dass für dieses Jahr 6740,46 Euro fällig werden. Im nächsten Jahr sind es 7607,24 und 8264,22 Euro im Jahr 2021. Mit einer Gegenstimme von Alois Reiter jun. (CSU) wurde der Verbleib Fridolfings in der Ökomodellregion beschlossen.

Das Projekt

Im Herbst 2013 hat sich die Arbeitsgemeinschaft Waginger See – Rupertiwinkel um eine staatliche Anerkennung als Ökomodellregion beworben – mit Erfolg. Sie  ist damit ein subventionierter  Schulterschluss von zehn Gemeinden rund um den Waginger See (Fridolfing, Kirchanschöring, Petting, Taching am See, Tittmoning, Waging am See, Wonneberg, Teisendorf, Saaldorf-Surheim und Laufen). Durch gezielte Vernetzung aller Beteiligten,  Arbeitsgruppen und  aktive Beratung sollen biologische Produktion und regionale Weitervermarktung entwickelt und umgesetzt  werden. Auch die Themen  Gewässerschutz und schonende Landnutzung spielen darin eine Rolle. Weitere Infos unter https://www.oekomodellregionen.bayern/

Ein Bericht von Ralf Enzensberger (Südostbayerische Rundschau vom 22.01.2019).

Eingangsbild: Bild von Richard Scheuerecker, copyright Tourist Info Waging.

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