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Leader-Förderung für Wanderwege-Konzept

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Das Thema Wanderwege steht im Mittelpunkt eines neuen Leader-Projekts, für das jetzt mit der offiziellen Übergabe des Förderbescheides der Startschuss gegeben worden ist. Dabei geht es um ein Wanderwege-Konzept, das für zahlreiche Kommunen in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land erstellt werden soll. Mit dabei sind die zehn Mitgliedsgemeinden der Leader-Aktionsgruppe (LAG) Traun-Alz- Salzach, die dem Landkreis Traunstein angehören, die Gemeinde Surberg aus der LAG Chiemgauer Alpen und 14 Gemeinden aus dem Landkreis Berchtesgadener Land.

Die öffentliche Ausschreibung für die Erarbeitung dieses Konzeptes ist bereits erfolgt: Bis Mitte 2018 soll ein praxisorientierter Leitfaden für eine einheitliche Wanderwege-Gestaltung in der Region erstellt werden. Bis Ende 2020 sollen dann die beteiligten Gemeinden konkrete Maßnahmen folgen lassen. Für das Konzept rechnet man mit Kosten von netto knapp 79.000 Euro, der zugesagte Zuschuss liegt bei 60 Prozent, also bei rund 47.000 Euro. Und darum geht es in dem Konzept: Schaffung einer gemeinde-übergreifenden einheitlichen Beschilderung und der notwendigen Erholungs-Infrastruktur (Bänke, Hundetoiletten, Info-Punkte), Gestaltung von Wanderausgangspunkten mit Informationen und einheitlicher Corporate Identity, Integration vorhandener Wanderwege, Betrachtung der Routenführung, Wegebaumaßnehmen und Einrichtung von Rettungs-Notrufpunkten.

Danach sollen die einzelnen Gemeinden unter Beteiligung der Bürger in Arbeitskreisen und Workshops entsprechend der zwischenzeitlich erarbeiteten Konzeption ihre konkreten Projekte entwickeln und realisieren, wobei ebenfalls wieder Fördermittel in der Größenordnung von 60 Prozent zu erwarten sind. „Dann hängt es an uns, wie wir das umsetzen“, meinte dazu der Waginger Bürgermeister Herbert Häusl bei dem gemeinsamen Treffen in der Waginger Tourist-Info. Die Marktgemeinde Waging am See ist offizieller Projektträger, kümmert sich somit um die Details auf dem Weg zur Konzepterstellung.

In der umfangreichen Projektbeschreibung zur Beantragung des Leader-Zuschusses für das Konzept wird die aktuelle Wanderwege-Situation als deutlich verbesserungswürdig beschrieben. Das vorhandene Wegenetz, so heißt es, treffe nicht mehr die Bedürfnisse der heutigen Gäste und entspreche nicht mehr den Anforderungen eines zeitgemäßen Tourismus. Die Beschilderung der Wege sei in der Vergangenheit meist „ungeregelt“ und recht unterschiedlich erfolgt. Das Fazit aus diesen Erkenntnissen: „Auf nahezu allen Bereichen der Dienstleistungskette besteht dringender Handlungsbedarf.“ Das Konzept soll einheitliche Standards entwickeln, und die beteiligten Gemeinden sollten sich in einem zweiten Schritt, der in etwa einem Jahr beginnen könnte, an diesen dabei festgelegten Vorgaben orientieren. Ein weiteres Ziel sei es auch noch, das Segment „Wandern“ weiter zu entwickeln und es ins Qualitäts- und Premiumsegment anzuheben.

In der Tourist-Info Waging haben sich die Vertreter der beteiligten Leader-AGs und Gemeinden zur offiziellen Übergabe des Förderbescheids getroffen. Dort wurde die gute Zusammenarbeit der Partner hervorgehoben und übereinstimmend festgestellt, dass touristische Angebote wie etwa die Wanderwege nicht an Gemeinde- oder Landkreisgrenzen enden dürften. Daher sei Zusammenarbeit über die jeweiligen Grenzen hinweg unabdingbar. Dies hob auch Leader-Koordinator Sebastian Wittmoser vom AELF (Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten) Rosenheim hervor, der den Förderbescheid übergab. Gerade die Zusammenarbeit über Grenzen hinweg sei ein wichtiges Ziel der Leader-Projekte: „Wir brauchen für den Gast eine einheitliche Region. Der Gast erwartet eine gescheite Beschilderung, und die Infrastruktur muss stimmen.“

Franz Rasp, Bürgermeister von Berchtesgaden und Zweiter Vorsitzender der Tourismusregion Berchtesgaden-Königssee, meinte dazu, dass sich die Gäste schließlich nicht für Gemeinde- oder Landkreisgrenzen interessierten; von daher sei eine Kooperation der Gemeinden und Kreise untereinander die logische Konsequenz, „auch wenn das bisher noch nicht in allen Köpfen war“. Und auch der Tittmoninger Bürgermeister Konrad Schupfner sprach von „einem Raum“, innerhalb dessen vieles ineinander übergehe. he

Ein Bericht von Hans Eder.

Eingangsbild: Bei der Übergabe des Förderbescheids in der Waginger Tourist-Info, von links: die Leader-Managerin im Berchtesgadener Land Meike Meßmer, der Berchtesgadener Bürgermeister Franz Rasp, Leader-Koordinator Sebastian Wittmoser, die Bürgermeister Herbert Häusl (Waging), Hans-Jörg Birner (Kirchanschöring), Konrad Schupfner (Tittmoning) und Josef Wimmer (Surberg), Leader-Managerin Elke Ott von der LAG Traun-Alz-Salzach und der Geschäftsführer der Marktgemeinde Waging am See, Franz Röckenwagner, Bild von Hans Eder.

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