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Vorstandsklausur der Integrierten Ländlichen Entwicklung

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Das ILE-Büro (Umsetzungsbegleitung) in Kirchanschöring (Laufener Str. 1) ist mittlerweile seit gut zwei Jahren besetzt. Ein ILE-Zwischenstandbericht gibt einen detaillierten Überblick zum derzeitigen Umsetzungsstand des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepts (ILEK): Viele Startprojekte aus dem ILEK sind mittlerweile angelaufen; einige wurden auch bereits abgeschlossen.

Aus diesem Grund war es nun für die ILE-Vorstandschaft an der Zeit, die gemeinsame Arbeit der letzten beiden Jahre als Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) Waginger See - Rupertiwinkel zu reflektieren, die bisher bearbeiteten Projekte zu evaluieren und die zukünftige Ausrichtung der interkommunalen Zusammenarbeit abzustimmen. Außerdem wurde auch kurz ein reflektierender Blick auf die sehr gute Zusammenarbeit der drei Regionalinitiativen ILE, Ökomodellregion und LEADER geworfen.

Hierfür nahm sich die ILE-Vorstandschaft, die aus der Bürgermeisterin und den Bürgermeistern der sieben Mitgliedskommunen Fridolfing, Kirchanschöring, Petting, Taching am See, Tittmoning, Waging an See und Wonneberg besteht, gemeinsam mit der ILE-Umsetzungsbegleiterin einen ganzen Tag Zeit. Herr Meindl und Frau Mesch vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberbayern moderierten die Klausur im Kapuzinerhof in der Stadt Laufen.


Herr Rolf Meindl und Frau Ursula Mesch vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberbayern moderierten den Klausurtag im Kapuzinerhof in Laufen, Bild von ILE.

Zunächst ging es um die Evaluation der bisherigen Startprojekte, die im Zuge der Erstellung des ILEK definiert worden waren: das interkommunale Kernwegenetzkonzept ist abgeschlossen, mit der Umsetzung kann voraussichtlich noch in diesem Jahr begonnen werden. Auch das Planungskonzept Vereinshäuser ist fertig. Zwei Projekte: „Lehrfelder für regionale Kulturpflanzen" und „Aufklärungsarbeit über landwirtschaftliche Produkte und Arbeit - Bauernhof als Klassenzimmer" werden in das Startprojekt „Dialog Landwirtschaft-Verbraucher" des Förderprogramms LEADER integriert.
Das Projekt „Anlage von Feld-, Wald-, und Gewässerrändern und deren Vernetzung zu Wanderkorridoren" wird derzeit noch bearbeitet; mit einem Abschluss ist vorraussichtlich Ende des Jahres zu rechnen. Im Handlungsfeld Tourismus wurde - ebenfalls mit Hilfe einer LEADER-Förderung und unter Federführung der Tourist-Info Waging und der Ökomodellregion - ein Tourismuskonzept für die Ökomodellregion erarbeitet.


Gemeinsam evaluierte die Vorstandschaft die bisher bearbeiteten ILE-Projekte: viele Projekte sind in den letzten beiden Jahren angelaufen oder werden über andere Fördertöpfe bearbeitet, Bild von ILE. 

Die Arbeitsgruppe Wasser veranstaltete im Rahmen des Projekts „Unser Wasser - Infokampagne" einen Vortragsabend zum Thema Klimawandel, Landwirtschaft und Trinkwasser. Außerdem gab es für alle Haushalte des regionalen Wasserversorgers Achengruppe eine Broschüre speziell über das Thema Trinkwasser.
Ein jährliches, laufendes Projekt ist das Kleinprojekt „Baum des Jahres". Hier soll in jeder Kommune zum Tag des Baumes ein Baum des Jahres gepflanzt werden. Das Pflanzmaterial wird gemeinsam über das ILE-Büro organisiert.
Die Bearbeitung des Projekts „Hochwasseraudit" wird vorraussichtlich dieses Jahr starten, ebenso die Erstellung eines ökologischen Grünflächenpflegekonzepts. Für das Projekt „Gemeinsames Ökokonto" sah die ILE-Vorstandschaft derzeit noch keinen akuten Handlungsbedarf und stellte dieses daher zurück.
Aufgrund geänderter Förderbedingungen hat sich derzeit die geplante Ausweitung im Startprojekt „Ausweitung Variobus" zerschlagen. Die ILE-Vorstandschaft hat sich jedoch neben weiteren Schwerpunkten das Thema „Mobilität in der ILE Waginger See - Rupertiwinkel" als Handlungsfeld für den Zeitraum 2018-2020 auf die Fahnen geschrieben. Hier will man sich zuerst auf die Suche nach guten Beispielen (best-practise-Lösungen) machen, um daraus Rückschlüsse für ein Mobilitätskonzept in der Region zu gewinnen. 


Der Nachmittag des Klausurtags war dazu reserviert, die Handlungsschwerpunkte für die interkommunale Zusammenarbeit in den kommenden beiden Jahren festzulegen, Bild von ILE.

Durch die intensive Zusammenarbeit in den verschiedensten Handlungsfeldern innerhalb der Region war sich die Vorstandschaft über die künftigen Handlungsschwerpunkte für die Jahre 2018 - 2020 schnell einig. Das ILEK wird mit folgenden Projekten fortgeschrieben:

  • Mobilitätskonzept für die ILE-Region
  • Strategie „Reduktion Flächenverbrauch“, Flächenmanagement
  • Alternative Wohnformen, Quartierskonzepte
  • Regionales Pflegekonzept
  • Vernetzung der Gemeindeverwaltungen zu ILE-Themen

Ein regionales Pflegekonzept soll Antworten auf folgende Fragestellungen liefern:
• Welche Nachfrage nach Informations-, Betreuungs- und Pflegeleistungen und welche Angebote sind in der ILE-Region vorhanden?
• Wie wird sich die Nachfrage nach ambulanten, teilstationären und pflegerischen Leistungen in den kommenden Jahren entwickeln?
• Welche ambulanten teilstationären und stationären Leistungen sollten bzw. können lokal, also vor Ort in den einzelnen Gemeinden angeboten werden?
• Bei welchen Dienstleistungen ist eine interkommunale Kooperation sinnvoll?
• Welche Wohnangebote sollen für die ältere Bevölkerung entwickelt werden, was sind die Bedürfnisse der Älteren und welche Nachfrage ist im Rahmen der bei dieser Bevölkerungsgruppe vorhandenen finanziellen Möglichkeiten zu erwarten?
• Wie groß ist der Bedarf an den unterschiedlichen Wohnangeboten, welche Größenordnungen sind zugrunde zu legen?
• Welche Standorte eignen sich für Wohnangebote und wie können diese in die lokalen Ortsgemeinschaften eingebunden werden?

Derzeit ist der Entwicklungsdruck auf dem Wohnmarkt in der Region sehr hoch. Auch die Nachfrage nach Wohnbaugrundstücken ist ungebrochen. Bisher wurde diese Nachfrage durch die Kommunen mit der Ausweisung von Neubaugebieten für Einfamilienhäuser befriedigt. Dabei ist klar, dass die Kulturlandschaft und insbesondere ortsnahe Entwicklungsflächen zu „wertvoll" sind, um diese weiterhin mit Einfamilienhäusern zu zersiedeln. Gleichzeitig dürfen die ohnehin mit Leerständen, besonders in Form von ungenutzten Gasthöfen und Hofstellen, konfrontierten lnnenorte nicht weiteren Funktionsverlust erleiden. Hier muss zukünftig auch das Wohnen für Wiederbelebung sorgen. Zudem verlangt der wenig ausdifferenzierte Wohnungsmarkt nach neuen, alternativen Wohnformen. Der komplexe Handlungsschwerpunkt „Reduktion Flächenverbrauch“ bedarf einer interkommunalen Strategie. Ein erster Schritt hin zu einer nachhaltigen Ortsentwicklung ist die Einführung und Pflege einer Flächenmanagement-Datenbank, um in allen Kommunen der ILE auf eine gemeinsame Datengrundlage zurückgreifen zu können.

Eine verstärkte interkommunale Zusammenarbeit auch auf der Ebene der Gemeindeverwaltungen liefert vielfältige Synergien, wie im Rahmen einer Fachexkursion zur ILE Ilzer Land deutlich wurde. Das Ziel dieses weiteren Handlungsschwerpunkts ist es, die Potenziale und Stärken der regionalen Kräfte gebündelt unter der Berücksichtigung der kommunalen Selbstverwaltung zu mobilisieren. Ein Arbeitskreis bestehend aus den Geschäftsstellenleitern der Kommunen soll hier Schwerpunkte setzen.

Eingangsbild: Frau Mesch und Herr Meindl vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberbayern mit der Vorstandschaft der ILE Waginger See - Rupertiwinkel und Umsetzungsbegleiterin Alexandra Huber
von links: Ursula Mesch (ALE Oberbayern), Ursula Haas (1. Bürgermeisterin Gemeinde Taching am See), Karl Lanzinger (1. Bürgermeister Gemeinde Petting), Konrad Schupfner (1. Bürgermeister Stadt Tittmoning), Martin Fenninger (1. Bürgermeister Gemeinde Wonneberg), Hans-Jörg Birner (1. Bürgermeister Gemeinde Kirchanschöring), Alexandra Huber (ILE-Umsetzungsbegleiterin), Monika Fuchs (3. Bürgermeisterin Gemeinde Fridolfing), Matthias Baderhuber (2. Bürgermeister Markt Waging am See), Rolf Meindl (ALE Oberbayern), Bild von ALE.

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